Smart Meter: Die Umsetzung in der Praxis – was erwartet den Kunden?

Die Praxis zeigt: Mit Smart Meter lässt sich sehr genau ermitteln, wie viel Strom in welchem Zeitraum verbraucht wird.

Konrad Sobich
Konrad Sobich

Von Konrad Sobich

Was bedeutet es eigentlich, als Kunde einen „Smart Meter“ oder einen „intelligenten Zähler“ zu haben? Was ändert sich genau für den Kunden und seinen Zähler?

Als Kunde kann man sich den Ablauf erst mal sehr vereinfacht vorstellen: Alter Zähler raus, neuer Zähler rein. Ein einfacher Zählerwechsel wie er jeden Tag stattfindet. Ein Umbau des Zählerschanks ist nicht zu erwarten. Für den Wechsel werden Termine abgestimmt, ein Techniker kommt vorbei und der Kunde bekommt später über ein Portal die gemessen Daten angezeigt.

Moderne Messeinrichtung
Moderne Messeinrichtung

Doch der Kunde wird sehr schnell feststellen, dass der gute alte Zähler sich deutlich von seinem neuen elektronischen Nachfolger unterscheidet.

Der elektronische Zähler wird laut Gesetz jetzt „moderne Messeinrichtung“ genannt. Diese Bezeichnung ist auch deutlich korrekter als einen Messeinrichtung smart = intelligent zu bezeichnen. Denn die moderne Messeinrichtung misst nur elektrische Leistung (W) und Arbeit (kWh). Daraus smarte Entscheidungen zu treffen verbleibt beim Kunden oder bei Systemen, die man mit diesen Messwerten beziehungsweise Daten befüllt.

Infozeile
Infozeile

Im oberen Bereich zeigt der Zähler seine gesamte gemessene Arbeit seit dem Einbau an. Also genau das, was bisher auf jedem Zähler zu sehen war. Als Ersatz für die Scheibe, die sich in den alten Zähler gedreht hat, gibt es jetzt kleine Balken, die wie ein Lauflicht das Fliesen des Stroms darstellen.

Die Anzeige „W“ zeigt die aktuelle Leistung an.
Die Anzeige „W“ zeigt die aktuelle Leistung an.

Die Zeile darunter ist neu und wird als Informationszeile bezeichnet. Dort wird in kurzen Abständen je eine Information dargestellt.

Die Anzeige „W“ zeigt die aktuelle Leistung an. Hat man also gerade eine Lampe mit 20 Watt eingeschaltet und kocht Wasser mit einem Wasserkocher mit 2000 Watt Leistung, dann würde der Zähler die gesamte Leistung von 2020 Watt anzeigen. Das ist schon mal eine sehr nützliche Information. Der Kunde kann leichter feststellen, ob er im Moment viel oder wenig Leistung benötigt. Wer der Meinung ist, er verbraucht doch gerade keine Energie, kann das auf dem Zähler einfach überprüfen- und ist vielleicht überrascht, was rund um die Uhr für eine Leistung bezogen wird.

Anzeigen verschiedener Zeitspanne

Die nächste Anzeige zeigt die verbrauchte Menge an Energie (Arbeit) der letzten 24 Stunden. Im Display ist es gekennzeichnet als „1 d“ (Day=Tag)

Verbrauchte Menge an Energie (Arbeit) der letzten 24 Stunden
Verbrauchte Menge an Energie ….

Die Angabe zeigt die verbrauchte Energie in der Zeitspanne von jetzt bis vor einer Tageslänge gesehen. Egal, zu welcher Uhrzeit man auf den Zähler schaut, hat man immer den gleichen Umfang des Tages berücksichtigt. Jede Stunde, die der Kunde später auf den Zähler schaut, ist diese auch vom Vortag abgezogen.

Diese Anzeige gibt es in drei weiteren Varianten: Pro Woche, Monat und ein ganzes Jahr. Der Kunde kann also jeder Zeit seine aktuellen Jahresverbrauch sehen und schnell erkennen, ob es zu einer großen Abweichung kommt. Ein sparsamer Umgang mit Energie zeichnet sich so zum Beispiel schon vor der jährlichen Stromrechnung ab.

Diese Grafiken zeigen die verschiedenen Zeitspannen, die im Zähler mitlaufen.

7 Tage
7 Tage
30 Tage
30 Tage
365 Tage
365 Tage
Rollenanzeige
Rollenanzeige

 Wie kommen die Daten aus dem Keller?

„Intelligentes Messsystem“
„Intelligentes Messsystem“

Doch bis jetzt sind die Daten in der Regel nur im Keller vorhanden, wo der Zähler für gewöhnlich sitzt. Will der Kunde diese Daten weiter benutzen, ist es nötig, mittels einer Kommunikationseinrichtung (Gateway), diese Daten in eine Datenbank zu übermitteln. Die Kombination aus Gateway und moderner Messeinrichtung bezeichnet man als
„intelligentes Messsystem“. Die Daten werden verschlüsselt und zum Beispiel über das Mobilfunknetz übertragen. Der Internetanschluss des Kunden ist also nicht betroffen.

Die Gateway hat zwar ein Display, doch das ist wenig informativ und wird in Zukunft wohl von den Herstellern so auch nicht mehr fortgeführt.

Sichere Datenübertragung

Manche haben Angst vor einem Missbrauch ihrer Daten, denn sie fürchten, dass der Zähler aus der Ferne ausgelesen werden könnte. Diese Sorge ist unbegründet. Die Gateway wird auf den Zähler gesetzt und nur zu einem Gerät verbunden. Die Übertragung der Daten ist verschlüsselt und enthält nur Messwerte. Das Messsystem bekommt keine personenbezogenen Informationen zu dem Haushalt hinterlegt, in dem eingebaut wird. Die Daten des Kunden werden nur in der Datenbank hinterlegt. Dort hat er die Möglichkeit nach einer Registrierung seine Messwerte zu sehen. Der Kunde kann jetzt zu jedem Zeitpunkt seine Energie einsehen und sich informieren, wann wieviel Energie bezogen wurde. So können Stromfresser identifiziert werden.

Kommunikation
Kommunikation

Es gibt viele gute Auswertungen, die der Kunde aus solchen Daten gewinnen kann. Das ist Inhalt eines Artikels von meinem Kollegen Daniel Cannas. LINK
Wichtig ist auch, dass die Stadtwerke Rüsselsheim die Daten nur auf Grundlage einer Nutzungsvereinbarung verarbeiten und speichern. So ist für den Kunden transparent. was mit seinen Daten geschieht.

Ausblick in die Zukunft

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass wir zurzeit noch von einem Pilotprojekt sprechen. Viele Dinge sind beim Thema „Smart Metering“ im Wandel. Vor allem Themen zur Sicherheit der Daten. Die Übertragung der Daten wird in Zukunft sicherer sein als die Kommunikation eines Geldautomaten. Der Aufbau der Prozesse und Infrastruktur rund um das Thema beschäftigt die Branche ebenfalls sehr. Doch das wäre ein Artikel für sich.
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7 Gedanken zu „Smart Meter: Die Umsetzung in der Praxis – was erwartet den Kunden?

  1. Ärzte warnen: Die Strahlung von Smart Metern ist 100-mal stärker als die von Handys – und zudem konstant
    Jonathan Benson

    Energiekonzerne preisen sie als »grüne« Alternative für traditionelle Stromzähler an. Sind aber die sogenannten »Smart Meter« oder »intelligenten Stromzähler« wirklich so schlau? Und, was noch wichtiger ist: Sind sie wirklich so sicher, wie uns weisgemacht wird?

    In rund 65 Millionen amerikanischen Haushalten sind sie bereits installiert, und es werden immer mehr umgerüstet – auch gegen den Willen so mancher Hauseigentümer. Viele Ärzte warnen jedoch inzwischen, dass Smart Meter aufgrund der permanenten Abgabe von Strahlung eine Gefahr für die 3Gesundheit darstellen.

    Intelligente Stromzähler arbeiten mit einem Zweiweg-Kommunikationssystem, mit dem der Energieverbrauch kabellos innerhalb des Zählers aufgezeichnet und dem Energieunternehmen (dem die Zähler gehören) übermittelt wird. Vorbei sind die Zeiten, als Stromableser von Haus zu Haus gingen und den Zählerstand checkten. Nun geht alles automatisch und kabellos. Schön einfach, nicht wahr?

    Die Funktionsweise mag einfach sein, nicht aber die dahinter stehende Technologie. Die permanenten Energieimpulse, die Smart Meter aussenden, wenn sie einerseits mit den elektrischen Geräten im Haushalt und andererseits mit dem Energiekonzern kommunizieren, stellen eine Strahlenbelastung dar, die jene von Mobiltelefonen ums Hundertfache übersteigt.

    Das ist eine dramatische Strahlenbelastung, wenn man bedenkt, dass die Stromzähler 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche in Betrieb sind. Sie werden nie abgeschaltet. Das ist, als würde man ununterbrochen mit dem Handy telefonieren. Aber es wird sogar noch schlimmer.

    Unabhängige Studien haben herausgefunden, dass sowohl die Stärke als auch die Frequenz der ausgesendeten Impulse die Smart Meter besonders gefährlich macht. Das Center for Electrosmog Prevention (CEP), eine kalifornische Non-Profit-Organisation, schätzt, dass ein einziger Smart Meter so viel Strahlung abgibt wie 160 Mobiltelefone zusammen. Andere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Smart Meter sogar die 1000-fache Strahlung eines normalen Handys abgeben.

    Daniel Hirsch, Strahlungsexperte und Dozent an der University of California, San Diego (UCSD), widerlegt in einem Artikel den California Council on Science and Technology (CCST), der basierend auf Industriedaten zu dem Schluss gelangt war, dass intelligente Stromzähler sicherer als Mobiltelefone seien. Hirsch schreibt:

    »Die Gesamtbelastung, die ein Smart Meter aus einem Meter Entfernung auf den Körper ausübt, ist im Durchschnitt doppelt so groß wie die durch ein Mobiltelefon – nicht etwa halb so groß.«

    Smart-Meter-Strahlung ist eine permanente Gefahr

    Dies ist problematisch, weil eine elektromagnetische Belastung wie die durch Smart Meter extrem schädlich für den Körper ist. Es gibt Nachweise über Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Schlafstörungen, Schwindel, Herzklopfen, Tinnitus und andere Symptome im Zusammenhang mit diesen Stromzählern.

    Selbst die American Academy of Environmental Medicine (AAEM) konstatiert, dass die intelligenten Stromzähler eine potenzielle Gefahr darstellen, insbesondere für Personen mit Vorerkrankungen. Sie empfiehlt offiziell:

    »In einem Haushalt, in dem Personen mit neurologischen oder neurodegenerativen Erkrankungen, genetischen Defekten, Krebs und anderen Krankheiten leben, sollten keine Smart Meter installiert werden. Zudem sollten Smart Meter im näheren Umfeld um die Behausungen von Patienten entfernt werden.«

    Das wäre eine großartige Idee – wenn denn jeder Haushalt, in dem ein Smart Meter installiert werden soll, die Möglichkeit hätte, ihn abzulehnen. In den meisten Fällen aber werden die Kunden gezwungen, traditionelle Zähler durch die intelligenten auszutauschen. Und falls sie sich doch einmal weigern können, müssen sie häufig eine monatliche Strafgebühr bezahlen.

    Als bewusste Konsumenten haben wir die Aufgabe, andere über Smart Meter aufzuklären. Sprechen Sie mit Ihren Freunden, Angehörigen und Nachbarn über die Gefahren und tun Sie sich zusammen, um gegen diese aufgezwungene Bedrohung unserer kollektiven Gesundheit zu kämpfen.

    • Der Beitrag des Nutzers ist identisch mit einem Beitrag des Kopp-Verlags vom 12.07.2016 und verstärkt den zweifelhaften Ruf, den der Verlag genießt. Hier wird ohne Rücksicht auf Fakten aus zahlreichen Behauptungen eine hübsche Story gestrickt, frei nach dem Motto: Only bad news are good news.

      Zu den Behauptungen im Text folgende Hinweise:
      „Permanente Energieimpulse“ gibt es bei den in der BRD eingesetzten Geräten nicht. Die Stromzähler selbst entwickeln keine elektromagnetische Strahlung, die außerhalb des Zählerplatzes messbar wäre. Zur Datenübertragung werden in der Tat Mobilfunkeinheiten eingesetzt, wie sie auch in Handys zu finden sind. Allerdings ist bereits aus Kostengründen die Anzahl der Mobilfunkübertragungen sehr stark reduziert. Das monatliche Datenvolumen liegt im Standard unter 10 MB (Handy üblicherweise 300 -1000 MB). Daraus ist schon erkennbar, dass hier nicht permanent, sondern nur sehr selten „gefunkt“ wird. Die Behauptung „Das ist, als würde man ununterbrochen mit dem Handy telefonieren“ ist vollkommen haltlos.

      Hinzu kommt, dass die Geräte, im Gegensatz zu Mobiltelefonen, nicht am Ohr gehalten werden, sondern meist im Keller eingebaut werden. Die Entfernungen zum Körper sind offensichtlich viel größer, es sei denn, man schläft mit dem Ohr auf dem Stromzähler. Die weiteren Behauptungen in dem Beitrag über medizinische Auswirkungen sind nicht belegt und deshalb auch nicht nachprüfbar. Eine gesundheitliche Gefährdung durch Smart Meter kann nach aktuellem Kenntnisstand ausgeschlossen werden, was auch das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigt (http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/anwendung/smart-meter/smart-meter_node.html)

      Schließlich wird behauptet, dass Kunden im Falle einer Weigerung eine monatliche Strafgebühr zahlen müssen. Von einer solchen Regelung ist im Messstellenbetriebsgesetz keine Rede, die Behauptung entbehrt jeder Grundlage.

      Zusammengefasst enthält der Beitrag viele Behauptungen aber keine korrekten Fakten. Bedauerlicherweise werden die Fehlinformationen des Kopp-Verlags im Internet immer weiterverbreitet, ohne ihren Wahrheitsgehalt zu hinterfragen. Wenn Sie die Fakten über Smart Meter erfahren wollen anstelle von Verschwörungstheorien, bleiben Sie uns als Leser treu.

  2. Wie sieht es aus mit den gesundheitlichen Risiken durch die Strahlung ? In einigen Ländern gibt es Studien die eine Gesundheitsgefährdung nicht ausschließen.

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